Der Rasen ist oft das Herzstück eines Gartens und erfordert besondere Aufmerksamkeit, vor allem, wenn er neu gesät wurde. Während etablierter Rasen bereits über ein entwickeltes Wurzelsystem verfügt und bestimmte Pflegegewohnheiten kennt, benötigt frisch gesäter Rasen eine angepasste Bewässerung. In diesem Artikel beleuchten wir die spezifischen Bedürfnisse eines neu angelegten Rasens im Vergleich zu einem etablierten Rasen und geben wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Rasenpflege.
Die ersten Tage nach der Aussaat oder Verlegung des Rollrasens
Nachdem der Rasen gesät oder ausgerollt wurde, beginnt eine kritische Phase seiner Entwicklung. Das Saatgut muss ständig feucht gehalten werden, um zu keimen. Es ist essenziell, den Boden mehrmals täglich leicht zu besprengen, besonders an heißen und sonnigen Tagen. Während dieser Zeit sollte das Wasser nicht zu tief in den Boden eindringen, um eine Verdichtung oder eine Bildung von Pfützen zu vermeiden. Ziel ist es, eine gleichmäßige Feuchtigkeit an der Oberfläche aufrechtzuerhalten, damit die Samen nicht austrocknen.
Wurzelwachstum fördern
Wenn die ersten Grashalme sichtbar werden - oder bei Rollrasen die Halme länger werden - , ist dies ein Zeichen dafür, dass der Rasen zu keimen beginnt oder anwächst. In dieser Phase ist es wichtig, die Wurzeln zu ermutigen, tiefer in den Boden zu wachsen. Dies wird erreicht, indem man weniger häufig, aber tiefer wässert. Anstatt mehrmals täglich zu sprengen, sollte man nun alle zwei bis drei Tage bewässern, dabei aber ausreichend Wasser verwenden, damit es mehrere Zentimeter tief in den Boden eindringen kann. Dies regt die Wurzeln an, tiefer zu wachsen, was dem Rasen hilft, Trockenperioden besser zu überstehen.
Vermeiden von Staunässe
Obwohl es wichtig ist, dass neu gesäter Rasen ausreichend Wasser erhält, sollte man Staunässe unbedingt vermeiden. Staunässe kann dazu führen, dass die Samen absterben oder Wurzelfäule entsteht. Ein guter Hinweis darauf, ob zu viel Wasser verwendet wird, ist das Vorhandensein von Pfützen auf dem Rasen. Wenn sie länger als 30 Minuten nach dem Sprengen bestehen bleiben, sollte man die Wassermenge reduzieren.
Bewässerung von etabliertem Rasen
Im Vergleich zu neu gesätem Rasen hat etablierter Rasen bereits ein gut entwickeltes Wurzelsystem. Dies bedeutet, dass er weniger häufig, aber dennoch regelmäßig bewässert werden sollte. Bei etabliertem Rasen empfiehlt es sich, ein bis zwei Mal pro Woche zu wässern, wobei genug Wasser verwendet werden sollte, um die oberen 15-20 cm des Bodens zu durchfeuchten. Eine solche Tiefenbewässerung fördert ein tiefes Wurzelwachstum, wodurch der Rasen widerstandsfähiger gegen Dürre und Stress wird. Zu beachten ist, dass etablierter Rasen, je nach Rasensorte und Bodentyp, unterschiedliche Mengen Wasser benötigen kann.
Zusammenfassung
Die richtige Bewässerung ist entscheidend für die Gesundheit und Schönheit eines Rasens. Bei neu gesätem Rasen ist es wichtig, eine konstante Feuchtigkeit an der Oberfläche aufrechtzuerhalten, während bei etabliertem Rasen eine tiefere, weniger häufige Bewässerung den besten Erfolg verspricht. Unabhängig vom Alter des Rasens sollte man stets auf Zeichen von Über- oder Unterbewässerung achten und die Bewässerungsroutinen entsprechend anpassen. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kann jeder Gartenbesitzer einen gesunden, üppigen Rasen genießen.